Digital Pocket Scrapbooking - Wie fange ich an?

Dies ist die aktualisierte Version eines Artikels, den ich im September 2016 auf meinem (jetzt archivierten) Blog veröffentlicht habe. Den ursprünglichen Artikel findest du hier.
 
Du möchtest Digital Pocket Scrapbooking ausprobieren und hast keine Ahnung, wie und wo du anfangen sollst? Hier bist du richtig. In den letzten Jahren habe ich bereits einige Alben im Pocket Scrapbooking Stil gemacht. Bisher waren das entweder kurze Projekte, die sich nur über längstens ein paar Wochen hinzogen, oder aber ein Album, das ich so nebenbei - ohne viel nachzudenken - scrappte.

Meine bisherigen Pocket Alben:
 
Layouts auf Pinterest (hier mein neues Pinterest Board mit Pocket Layouts, die ich einfach klasse finde) und einige Videos auf YouTube (z.B. die von Sandra Carter) haben mich nun inspiriert, und ich hatte letztes Jahr beschlossen, 2017 im Pocket Stil zu verscrappen. Deshalb wollte ich mit Methode an die Sache herangehen und listete mal mögliche Fragen und Antworten auf: 

Handy oder PC?


Ich habe zwar die Project Life App und jede Menge Kits dafür, aber am Handy zu scrappen wird mir auf Dauer nicht gefallen. Mein Urlaubsalbum im Sommer 2015 hat mir vollauf genügt. Mein Handy ist zu klein und ich scrappe einfach lieber am PC. Aber generell ist es natürlich möglich, am Handy zu scrappen.
Außer der Project Life App bietet sich auch noch PicStitch an (mit der habe ich das Sommer 2015 Album gemacht). Generell würde ich aber in jedem Fall die Layouts im Nachhinein am PC noch etwas nachbearbeiten. Vor allem das Journaling schreibe ich definitiv nicht am Handy. Da werde ich ja wahnsinnig.

The colors of fall
Layout - am Handy gemacht

Credits: Project Life App und Rhonna Designs App


 Seitengröße


12x12 oder 8.5x11? Für mich gibt es diese Frage nicht, denn ich scrappe in 12x12, aber wer z.B. ein Fotobuch in A4 machen möchte, braucht ggf. Templates in 8.5x11 oder A4, und da ist die Auswahl eher spärlich. Es gibt schon die ein oder anderen Designer, die beide Größen anbieten, aber mehr Auswahl hat man definitiv mit 12x12. Wenn dir 12x12 zu groß ist, kannst du am Ende immer noch im Format 8x8 drucken. Außerdem ist die Pocketaufteilung in A4 nicht optimal. Die Pocket-Karten sind in 3x4 oder 4x6, und diese Aufteilung ist ideal für 12x12 Layouts, nicht für A4.

Templates oder Selbstgemacht?


Es spricht nichts dagegen, die Layouts frei Hand (oder mit selbstgemachten Templates) zu scrappen. Wer das nicht mag: Es gibt Millionen Template Sets, die das Pocket Scrapping super einfach machen.

Es gibt sie verziert und unverziert, mit Platzhaltern für Elemente oder Plastik-Zubehör, um sie ultra-realistisch zu machen oder schon fast fertig, so daß du nur noch die Fotos einfügen mußt (z.B. Just Jaimee's ready to go pocket page Templates). Wenn du dich für Templates eines bestimmten Designers entscheidest, stelle sicher, daß es genügend Variationen gibt. Du willst nicht mit einem Pack von vier Templates enden und mußt mit denen dann ein ganzes Album bestreiten.

Schaue nach Bundles, die z.B. Templates für ein ganzes Jahr enthalten. Du mußt dann keine Template mehr als einmal verwenden, jede Woche hat ihre eigene Template. Das ist sicher nicht unbedingt nötig, aber erspart Zeit. Allerdings mußt du dann eher deine Bilder der Template anpassen, als umgekehrt.

Auch gibt es verschiedene Stilrichtungen. Während die meisten Templates sehr geradlinig und rastermäßig sind, sind zum Beispiel die Fotoinspired Templates von Anna Aspnes sehr viel mehr auf Mixed Media ausgerichtet, vor allem mit dem extra Zubehör (s. Beispiel unten).

Achte auch auf die Kosten! Die Preisunterschiede sind enorm. Zum Einkauf von Templates bieten sich die "Super-Angebots-Tage" an, nämlich Digital Scrapbook Day (1. Samstag im Oktober - er wurde um ein Monat vorverlegt, falls du dich wunderst) und Black Friday im November. An beiden Tagen bieten alle Shops ziemlich große Nachlässe an.


Balconia
FotoInspired template von Anna Aspnes
 
 
Credits: Template and Edge Templates by Anna Aspnes; Stay true to yourself by etc. by Danyale; Every day layered cards no. 8 by Cindy Schneider; Blank Canvas Paper pack by Joanne Brisebois;  Fonts: Throw My Hands Up in the Air, LD JCType 
 

Nur Fotospots, Perforierung, Stitching und/oder Plastik?


Jetzt fängt die Qual der Wahl richtig an. Es gibt Templates, die einfach nur Fotospots haben, dann gibt es welche mit Stitching, mit Perforierung und ab und zu auch Plastik Page Protectors. Was gefällt dir am besten und was schaust du dir auch noch gerne nach 6 Monaten an?

Ich selbst bin ein großer Freund von Page Protectors, leider konnte ich keine Page Protectors (mehr) finden, die mir realistisch genug sind. Ich möchte gerne welche, bei denen die Karten oben offen sind, eine halbrunde Aussparung haben und noch eine Plastikrückseite. Sowas gibt es sogar, von Clever Monkey Graphics; leider gibt es nur zwei Sets, und das sind keine 12x12 Templates, sondern Kleinere, um sie auf eine größere Layout zu setzen. Definitv nicht genug für ein ganzes Jahr.

Gut hätten mir auch die Document Life Templates von Traci Reed gefallen, die ich leider nicht habe und die es jetzt nicht mehr gibt. Damit du weißt, wie sie aussehen, kannst du dir auf Traci Reeds Seite ein Freebie ansehen (4. Reihe rechts).

Pass auf, wenn du ein Produkt wie die Page Protectors von WendyP siehst, und sie dir gut gefallen: Mit diesem Produkt kommen KEINE Templates. Das ist nur das Overlay, um dem Layout ein Plastikfinish zu geben. Warum sie keine passenden Templates anbietet, ist mir ein Rätsel! Du mußt hier deine Fotos selbst in der Größe anpassen, meiner Ansicht nach völlig unnötige Arbeit.
Solche Overlays gibt es z.B. auch von Valorie Wibbens, hier z.B. ihr Basics Set 3, hierfür gibt es aber auch die passenden Templates (ich habe mit diesen Produkten mein Album "Das tägliche Foto 2013" gemacht).
Andererseits: Der Plastikschimmer trübt die Farben der Fotos - das ist auch nicht optimal. Vielleicht ist eine ideale Zwischenlösung eine Perforierung oder Stitching zwischen den Pockets und kein Plastik obendrauf.

Oh my stars
Abgerundete Ecken

 Credits Layout 1: Template: Julie Billingsley LIFEtime templates; Oh my stars by Jen Maddocks, Firefly Nights Oscraps collab; Fonts: Appareo-Medium

Eckige Enden oder abgerundet?


Hier scheiden sich die Geister. Runde Ecken gefallen mir schon ganz gut, aber auch die eckigen Ecken haben etwas für sich. Dies muß bei der Wahl der Templates auch noch berücksichtigt werden. Viele Designer haben ihre Templates in beiden Versionen im Angebot. Unten findest du den Link zu meinem Pinterest Board mit Pocket Produkten (ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit). Wenn dir etwas gefällt, schau dir den Shop des Designers an, es gibt fast immer mehr im selben Stil. Oder schau dich im Shop an sich um. Wenn dir einer der Designer gefällt, gibt es oft noch mehr, die in die selbe Richtung gehen.





Journaling Karten und Zubehör


Man kann natürlich alles selber machen, aber warum denn? Es gibt so viele Journalingkarten, die man zumindest als Ausgangsbasis nehmen kann. So ziemlich jeder Shop hat mittlerweile eine Kategorie für Pocket Scrapbooking. Schau dich einfach dort mal um.

Ein paar Quellen:
 

Es gibt noch viele andere Journaling Karten kostenlos, eine Googlesuche fördert genug zutage. Außerdem sind in fast allen Kits Journaling Karten enthalten. Häufig sind die Karten auch als extra Sets zu haben. Aber zusätzliche Elemente kann man immer brauchen - oder auch ein paar Papiere.

Übrigens gibt es auch Templates für Journaling Karten zu den verschiedensten Themen, die man mit Papier und Embellishments an jedes Kit anpassen kann (Cindy Schneider bei Sweet Shoppe hat eine Unmenge in ihrem Shop).

Außerdem kann man sich auch ein paar Templates für 4x6 oder 3x4 Fotospots besorgen, so kann man einen Spot mit mehr Fotos einfach füllen (z.B. diese kostenlosen Sets von Liz Tamanaha 4x6 Photo template vol. 1 und vol. 2 oder hier das Set von Lori Whitlock mit beiden Größen, bei denen die Karten auch noch mit Platzhaltern für Embellishments versehen sind).

Oder schau mal, ob in den Tiefen deines Vorrates vielleicht noch ein paar Brag Book Templates herumfliegen. Den Ausdruck habe ich schon seit Jahren nirgends mehr gelesen, aber ich habe noch ein Template Album von Misty Cato hier von anno dazumal mit 26 6x4 Templates. So etwas ist ideal geeignet. Ich sehe gerade, das Album gibt es sogar noch in ihrem Shop bei Sweet Shoppe, wow!

Overlays für Fotos gibt es ebenfalls wie Sand am Meer. Diese legt man auf die Fotos, um sie zu kommentieren oder sonst wie zu verzieren. In meinem Dawanda Shop gibt es deutschsprachige Overlays, ansonsten, schau dich einfach in den Shops um. 

Fonts: Querbeet oder ein paar ausgewählte Fonts?


Entscheide dich, ob du dich momentan einfach nicht entscheiden willst und Fonts nach Lust und Laune auswählst, oder ob du ein paar Fonts durchgehend verwenden willst. Bedenke, daß du schon zig verschiedene Fonts auf den gekauften Journaling Karten hast, da ist es vielleicht ratsam, sich auf zusätzlich zwei oder drei zu beschränken. Wenn du mal einen Font zum Kaufen ausprobieren möchtest (keine Angst, es gibt viele tolle Fonts, die nicht teuer sind, und du hebst dich etwas von der Masse ab), schau dich mal im Creative Market um.

Zwei Shops mit wunderschönen Fonts sind z.B. die von Joanne Marie und Nicki Laatz.

 

Organisation der Fotos?


Scrappst du wochenweise oder situationsweise? Wenn du einen oder mehrere 2-Seiten-Layouts pro Woche machen willst, ist es ratsam, deine Fotos wöchentlich zu organisieren. Ich finde es ganz praktisch immer Sonntags alle Fotos der Woche in einen Ordner herunterzuladen. So kann ich dann aus allen Fotos der Woche die auswählen, die ich für mein Wochenlayout benutzen will.

Vor dem Einkauf


Bevor du jetzt Shoppen gehst, schau dich in deinem Vorrat um!

Bei The Daily Digi gibt es einen hervorragenden Post zum Thema "Organisation von Pocket Produkten". Du wirst staunen, wie viele Karten du schon hast. Ich habe meine Karten zumindest mal nach Größe organisiert und schäme mich fast, zu sagen, daß ich 4.125 Journaling Karten habe. Natürlich sind da auch viele doppelte dabei, da häufig Designer ihre Karten in beiden Größen oder beiden Orientierungen anbieten. Aber trotzdem: Die Zahl kann sich sehen lassen.

So, das war jetzt viel auf einmal. Aber es zahlt sich wirklich aus, sich gut und sorgfältig zu überlegen, was man möchte, BEVOR man mit dem Einkaufen und Scrappen beginnt. Wenn du dir alles vorher klar machst, wird dein Einstieg in das Digital Pocket Scrapbooking kein Problem.

Hast du noch Fragen? Lass es mich wissen, ich helfe gerne weiter.

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